Interview mit Elena und Nina Vitrichenko 

 

J.S.:

Deine Karriere, die vor 20 Jahren begann und in der Du fast alle Hochs und Tiefs erlebt hast, die im Sport möglich sind, wird hier in Deventer beendet. Wie ist Deine persönliche Bilanz?

Elena :Ich bin glücklich, das es zu Ende ist. Aber so richtig begriffen habe ich das noch nicht. Es kommt noch eine Veranstaltung im Dezember in Paris, aber die ist mehr eine Show und ohne große Bedeutung. Ich habe viel gesehen und erlebt und ich glaube, dass ich dem Publikum etwas gegeben habe. Das war für mich speziell in der letzten Zeit immer wichtiger, als die Benotung und das hat mich glücklich gemacht.

 

J.S.:

Welches war der absolute Höhepunkt und was war der schlimmste Moment in Deiner Laufbahn?

Elena: Saragossa!!!

J.Sl:

Als Höhepunkt???

Elena: Ja, denn dort habe ich erlebt, wie sehr das Publikum mich liebt und anders denkt als die Kampfrichter. Das hat mich in dieser Situation sehr glücklich gemacht.

 

J.S.:

Wie bist Du eigentlich zur Gymnastik gekommen?

Elena: Meine Mutter war und ist Trainerin und hat mich schon als kleines Kind mit in die Halle genommen. Und es hat mir Spaß gemacht zu sehen, wie sich die Mädchen durch Bewegung und Musik ausgedrückt haben.

Man muss mit dem Herzen dabei sein, sonst ist es nicht ehrlich und das merken die Zuschauer.

 

J.S.:

Elena, nach all dem, was Du in 20 Jahren erlebt hast, würdest Du es noch mal machen?

Elena: JA!!!

 

J.S.:

Wie hat die Gymnastik Dein Leben verändert?

Elena: Als ich anfing, hatte ich noch Träume und musste später feststellen, dass die Gymnastik auch eine andere Seite hat. Eigentlich ist es wie im normalen Leben, es hat eben alles zwei Seiten. Das habe ich lernen müssen.

 

J.S.:

Wie siehst Du die Zukunft der RG?

Elena: Anfang nächsten Jahres kommt ein neuer Code de Pointage.

Wenn dieses gut ist und die Juri gut und vor allem Ehrlich damit arbeitet, kann es eine schöne Zeit werden.

 

J.S.:

Wie sieht Deine Zukunft aus?

Elena: (Elena lacht) Das ist ein großes Geheimnis – sogar für mich.

 

J.S.:

Wann müssen wir Dr. Vitrichenko zu Dir sagen, und was ist das Thema deiner Dissertation?

Elena: Es wird sicher noch ein Jahr dauern. Ich habe einen Fragebogen ausgearbeitet und ihn bei den Olympischen Spielen an viele Sportler verteilt und auch zurückbekommen. Ich denke, dass noch keine Gymnastin über eine solch lange Zeit in der Weltspitze mitgemischt hat. Und so habe ich spezielle Fragen an Sportler, die ebenfalls lange “im Geschäft“ sind.

 

J.S.:

Hast Du vor in irgendeiner Form in der RG zu arbeiten?

Elena: Sicher nicht auf höchstem Niveau. Aber es würde mich schon reizen, eine Gymnastikschule zu eröffnen und Kindern die Grundbegriffe der Gymnastik beizubringen und vielleicht mit Junioren zu arbeiten. Wahrscheinlich nicht in der Ukraine, denn da sind die Verhältnisse im Moment zu verworren. Aber vielleicht in Spanien oder der USA.

 

J.S.:

Abschließend noch eine Frage, die auch die Mutter und Trainerin betrifft. War es schwer mit der Tochter bzw. Mutter zu arbeiten?

Elena und Nina: Ein klares Niet von Elena und von Nina Vitrichenko:

Lena und ich waren immer Partner, es hat eigentlich nie Probleme gegeben.

 

J.S.:

Nun bleibt es mir nur noch im Namen aller Fans der wahren Königin der RG alles Gute für die Zukunft zu wünschen und mich zu bedanken für die wunderschönen Stunden, die Du uns mit Deinen großartigen Übungen geschenkt hast

   

Das Gespräch mit Elena und Nina Vitrichenko führte Joachim Spörel

 

 

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